Fragen zum Thema "Fürbitte"
Frage: Ist eine Fürbitte für jemanden, der leidet, berechtigt? Wird ihm dadurch nicht sein von ihm selbst verursachtes Karma erleichtert? Dies fände ich ungerecht.
Antwort des SeelenArbeitsTeams: Wir sollten uns des großen Ernstes bewusst sein, der einem Gebet zugrunde liegt, wenn wir uns mit diesem besonderen Thema befassen. Ob es sich um eine Bitte, einen Dank oder auch um eine Fürbitte handelt, indem wir beten, wenden wir uns an den Schöpfer. Wenn wir eine Verbindung mit dem Höchsten suchen, und wenn es uns gelingt, dieses Gebet in Demut zu empfinden, so wird es immer etwas Gutes bringen: innere Ruhe, Mut, Klarheit, Zuversicht ... etwas, das dann auch die notwendige Kraft verleiht, sich dem Leid oder der Mühsal stellen zu können.
In dem Sinne kann uns ein Gebet auf keinen Fall von karmischen Rückwirkungen befreien oder sie vermindern. Was wir gesät haben, werden wir ernten. Das Einzige, was eine schwierige oder leidvolle Ernte vermindern kann, ist die Tatsache, dass wir uns, unser Inneres, also unseren Geist, zum Besseren gewandelt haben. Dies hat zur Folge, dass Fehlverhalten, welches zu karmischen Rückwirkungen führte, nicht mehr vorhanden ist, dass ein stetiges Bemühen, um das Gute und den Schöpfungsgesetzen entsprechend zu leben, unser ganzes Denken und Tun wandelte.
Ist dies der Fall, so brauchen wir das leidvolle Erleben nicht mehr, um zur Erkenntnis des Falschen zu gelangen, und können im besten Falle manches Karma sogar in einer symbolischen Handlung ablösen.
So kann eine Fürbitte für einen schwer leidenden Mitmenschen diesem seine Last oder Rückwirkung weder abnehmen noch vermindern. Das auf ihn zukommende Erleben ist genau auf sein inneres Wesen und das begangene Unrecht abgestimmt.
Eine tief empfundene Fürbitte hat dennoch einen großen Wert. Die Hilfe, die wir bei der Fürbitte für diesen Mitmenschen erbeten, kann ihm vermehrte Kraft verleihen oder ihm helfen, sich den ihn umgebenden Hilfen zu öffnen. Dies ermöglicht ihm, ist er von gutem Wollen erfüllt, sich seinen Rückwirkungen besser zu stellen, die Hilfen zu empfinden und zu nutzen, um sich so schneller und leichter von Bedrückendem zu lösen.
Auch gute und helfende Gedanken, welche wir jemandem in Not senden, können helfen, ihn zu stärken, um sich mutig seinem Schicksal zu stellen.
Es steht uns nicht zu, uns zu fragen, welches die Ursachen des Leides sind, das jemanden trifft. Würden wir denken, dass jemand helfende Worte nicht verdienen würde, da er ja selbst für sein Karma verantwortlich ist, so würden wir uns selbst ein entsprechendes Karma bereiten, vielleicht in Form einer Situation, in welcher wir uns nach Anteilnahme und Hilfe sehnen, diese jedoch von unseren Mitmenschen nicht bekommen.
So können wir davon ausgehen, dass jedes gute Wort, gute, helfende Gedanken für jeden, dem Leid widerfährt, dem entsprechen, was der Gottessohn Jesus lehrte, nämlich unseren Nächsten zu lieben. Und indem wir ihm Gutes tun, gestaltet sich die für uns daraus ergebende Ernte ebenso, da wir das, was wir anderen tun, uns im Grunde selbst zufügen.